Besucher der Rolling Pun Convention 2023

Rolling Pin Convention 2023

Der Zufall wollte es, dass ich Anfang dieser Woche kurzfristig nach Berlin zur Rolling Pin Convention gefahren bin. Für einen Branchenneuling wie mich, der – bisher – den überwiegenden Teil seiner Zeit zuhause vor sich hin gekocht hat, ein unglaubliches Erlebnis – und eine ordentliche Portion Reizüberflutung.

Luftgetrockneter Schinken
Einer der beliebtesten Stände war der eines belgischen Herstellers von Fleisch- und Wurstprodukten.

Der Firma Sterling & Sohn ist es zu verdanken, dass ich noch ein Ticket für die kleine Messe in der Arena Berlin bekommen konnte. Vielen Dank dafür, denn abgesehen vom stolzen Preis werden die Eintrittskarten ausschließlich an Fachbesucher vergeben. Unter normalen Umständen also keine Chance für einen Hobbyblogger.

Terminliche Verpflichtungen machten es notwendig, dass wir unseren Besuch auf einen Tag beschränkten, also fuhren wir am zweiten Tag der Convention frühmorgens in Hildesheim los. Die relativ kleine, aber hochkarätig besetzte Messe fand in einem denkmalgeschützten Industriebau in Treptow statt. Erwartet hatte ich in der Tat eine brave, kleine Fachmesse, auf der sich Hersteller und Dienstleister ein Stelldichein geben. Aber – nix da!

Convention at its best – laut, schrill, lecker!

Kochen auf der Rolling Pin Convention 2023
Live kochen unter den strengen Augen der Jury.

Mit Betreten der Halle tauchten wir ein in einen wilden Rausch aus hämmernden Beats, vielfältigsten Gerüchen und Aromen, unglaublich leckeren Gerichten und Getränken und Menschen, die sich genau einer Sache verschrieben haben: Gutem Essen und Trinken. Alter, war ich geflasht!

Das Programm auf den Bühnen – eigentlich ja zentraler Punkt der Convention, ebenso wie die Liveacts – sind mir weitgehend entgangen. Schade eigentlich, denn abgesehen vom hochkarätigen lineup – unter anderem Eckard Witzigmann, Tim Mälzer, The Duc Ngo, Hendrik Thoma und viele andere – wurden einige hochinteressante Aspekte moderner Küche beleuchtet. Unter anderem die Zubereitung eines kompletten Bibers from nose to tail. *ZACK* – verpasst, es war einfach zu viel, zu laut, zu schrill, um alles mitzubekommen. Eine herrliche Art, sich zu verlieren 😀 .

Hersteller, Produzenten und Dienstleister

The Poutine Kitchen

Mein persönliches Augenmerk lag eher auf den Ständen der Aussteller. Erste Station: The Poutine Kitchen. Ein kanadischer Anbieter von Soßenpulver und Käse zur Zubereitung des kanadischen Nationalgerichtes schlechthin: Poutine. Diese kanadische Variante der guten, alten Pommes wird mit einer Bratensoße und mundgerechten Bröckchen eines speziellen Käses gegessen.

Ich hatte noch nie das Vergnügen, und ich muss Euch sagen: Fantastisch! Etwas Pulled Pork oder ein paar Rippchen dazu, vielleicht noch ein wenig Coleslaw – fertig ist der kanadische Abend!

Ordinary Seafood

Auffallend viele Aussteller boten vegetarische und / oder vergane Alternativprodukte zu Fleisch und – für mich persönlich besonders interessant – Fisch an. Sehr überzeugend fand ich die beiden vorgestellten Produkte von Ordinary Seafood: Eine Thunfisch-Alternative und einen Ersatz für Räucherlachs. Der Thunfisch war weder geschmacklich noch mundhaptisch in irgendeiner Weise vom „echten“ Produkt (gekocht und aus der Dose)  zu unterscheiden. Beim Räucherlachs hatte ich so einen kurzen Moment des *hups*, dann aber ging auch diese vegane Alternative absolut als Räucherlachs durch.

Auch viele weitere Aussteller konnten mit ihren veganen Produkten überzeugen; ein Hühnercurry, das ich probieren durfte, stand seinem fleischlichen Original ebenso wenig nach wie ein herrlich schmelziger Butterersatz, den ich bei nächster Gelegenheit einmal zum Karamellisieren verwenden möchte (da schwöre ich bis jetzt auf Butter).

Geräte und Kleidung

Des Weiteren waren einige Hersteller von Großküchengeräten anwesend, die ich mir von Mike Sterling gerne näher erklären ließ 🙂 . Vor allem das Ensemble aus zwei Kombidämpfern und einem Multifunktionskocher am Stand der Firma Rational hatte es mir angetan. Einer der Köche erklärte mir kurz, wie man damit eine Vielzahl von Gerichten im rolierenden System schnell, effizient und stressfrei zubereiten kann. Sicherlich eine völlig andere Art, zu kochen („Die Alternative zum Jonglieren mit Pfannen.“), aber dennoch – ich war hingerissen!

Mehrere Anbieter von Arbeitskleidung ließen mich erstmals darüber nachdenken, auch selbst etwas professioneller aufzutreten und in Zukunft in Kochjacke und Küchenschuhen zu kochen anstatt in Schürze und Chucks. Und ich muss sagen – die Jacke von Weitblick verschafft mir in der Tat ein völlig neues Kochgefühl!

Nach einem kurzen Schnack mit zwei Mitarbeitern der Firma Meiko war der Besuch für uns auch schon wieder vorbei. Schwer bepackt und mit ein wenig Tinnitus machten wir uns bei herrlichstem Sonnenschein auf den Rückweg – mit einem kurzen Zwischenstopp am Schielowsee in Ferch. Aber das ist eine andere Geschichte 🙂


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